Februar 2020

 

Tier und Partner unterstützt Deutsches Tierschutzbüro E.V. mit 500 Euro für die Offenlegung der Missstände bei Bio-Eiern.

 

Sponsoring über EUR 500.-

 

 

Die Nachfrage an Bioeiern ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Insbesondere nach den vielen Eier-Skandalen und der damit verbundenen Tierquälerei greifen die Verbraucher im Supermarkt gerne und immer öfter zu den sogenannten „guten“ Bioeiern und erhoffen sich davon, eine artgerechte Tierhaltung zu unterstützen. So wurden im Jahr 2018 über eine Milliarde Bioeier in Deutschland gekauft, Tendenz steigend. Die Idylle auf den Verpackungen täuscht allerdings, denn aus Bio ist inzwischen längst Massentierhaltung geworden und so steckt hinter jedem Ei Tierquälerei. Das zeigt auch eine unserer Dokumentationen vom Deutschen Tierschutzbüro in einem Bio-Betrieb in Bad Iburg (Niedersachsen).

 

 

Auf jedem Ei steht gesetzlich vorgeschrieben ein Zahlencode, und über diesen kann man den Legebetrieb herausfinden. Dabei hilft die Website „Was steht auf dem Ei“. So wurde beispielsweise in einer EDEKA-Filiale in Nordrhein-Westfalen dieser Code von einem Ei abgelesen und der zugehörige Betrieb herausgefunden. In einer Nacht- und Nebelaktion entstand so Bildmaterial aus dem Bio-Betrieb. Die Bilder zeigten skandalöse Zustände. So wurden Hühner zusammengepfercht und übereinandergestapelt auf Gitterböden gehalten. Die Haltung erinnerte mehr an einen Käfig als an einen Bio-Betrieb. Verletzte Hühner wurden nicht behandelt, viele starben auch aufgrund der nicht artgerechten Haltungsform. Versteckte Kameras hatten zudem über mehrere Tage dokumentiert, dass tote Hühner nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden. Teilweise hatten sich sogar schon Maden um die Kadaver gebildet. In einer Szene sah man ein blutverschmiertes Ei, vermutlich hatte die Henne zuvor große Schmerzen beim Legen dieses Eies gehabt. Ein anderes Huhn hatte sich in einer Schnur verwickelt und drohte zu ersticken. TierrechtlerInnen vor Ort haben es aus der misslichen Lage befreit.

 

 

Vieles, was man auf diesen Bildern sieht, ist völlig normal in der Biohaltung und noch nicht einmal verboten. Die schlechten hygienischen Zustände, die Tatsache, dass tote Tiere nicht aus dem Stall entsorgt und kranke Tiere nicht behandelt wurden, verstoßen allerdings gegen das Gesetz und dürfen nicht sein, erst recht nicht in einem Biobetrieb. Wir haben umgehend Strafanzeige gegen den Betreiber gestellt und das Niedersächsische Ministerium für Landwirtschaft in Hannover, das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie die Bio-Zertifizierungsstelle und das zuständige Veterinäramt informiert. Bei der Kontrolle durch das zuständige Veterinäramt wurden jedoch keine großen Mängel festgestellt. Allerdings führte das Amt die Kontrolle erst mehrere Tage nach unserer Anzeige durch. Der Betreiber hatte also mehr als genug Zeit, Missstände zu beseitigen. Wesentlich schneller reagierte EDEKA und nahm die Eier aus dem Sortiment. Die Staatsanwaltschaft teilte uns mit, dass sie die Ermittlungen aufgenommen hat.

 

SAT.1 Akte, RTL Punk 12, RTL 2 Nachrichten, Focus Online, der NDR und viele andere Medien haben bundesweit über unsere Enthüllung berichtet. Besonders gefreut hat uns dabei, dass die Journalisten auch aufgezeigt haben, dass Bioeier eben nicht das „Gelbe vom Ei“ sind.

 

Immer wieder berichten wir und andere Tierrechtsorganisationen über skandalöse Zustände in landwirtschaftlichen Nutztierbetrieben. Es wird gegen Haltungsvorgaben und Gesetze verstoßen. Die vermehrten Kontrollen bringen, wie auch diese Recherche wieder einmal beweist, nichts. Der einzige Weg, der den Tieren wirklich nachhaltig hilft, ist die vegane Lebensweise.

 

Die Bioeier-Recherche wurde durch Tier und Partner gefördert. So wurde eine Spende für den Erwerb von Kamera-Equipment zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns sehr herzlich für die Unterstützung.

 

Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

 

Fotos Quelle: Deutsches Tierschutzbüro e.V